Stefan Kühn: Strategien zur Steigerung des Unternehmenswertes – Shareholder Value vs. Stakeholder Value

Weltweit setzen Unternehmen verschiedene Instrumente zur Steigerung ihres Unternehmenswertes ein. Diese zielen darauf ab, das organische Wachstum durch verschiedene Maßnahmen zu beschleunigen.

BildDabei spielt die Unternehmensphilosophie eine entscheidende Rolle, insbesondere die Orientierung am Shareholder Value oder Stakeholder Value Ansatz. Der vorliegende Bericht beleuchtet die Unterschiede und spezifischen Maßnahmen der beiden Wertsteigerungsansätze.

Shareholder-Value-Ansatz

Der Shareholder-Value-Ansatz, der insbesondere in den USA dominiert, stellt die Maximierung des Aktionärsvermögens in den Mittelpunkt. Ziel ist es, den Marktwert des Eigenkapitals durch nachhaltige Dividenden und Kurssteigerungen zu erhöhen. Stefan Kühn von SK Coaching erklärt, dass dieser Ansatz in der moralischen Tradition der protestantischen Ethik und des Utilitarismus der USA verwurzelt ist, wo das individuelle Nutzenstreben im Vordergrund steht. Ein Beispiel für diese Kultur ist das Prinzip ‚hire and fire‘, bei dem Arbeitnehmer schnell entlassen werden können, um die Flexibilität des Unternehmens zu erhöhen.

Maßnahmen zur Steigerung des Shareholder Values

1. Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe: Unternehmen können durch regelmäßige Dividendenzahlungen oder Aktienrückkäufe ihren Wert steigern, was das Vertrauen der Investoren stärkt und den Aktienkurs erhöht.

2. Effizienzsteigerung: Durch Kostensenkungen und Prozessoptimierungen kann die Profitabilität gesteigert werden. Dies kann auch durch Outsourcing oder Automatisierung geschehen.

3. Expansion und Wachstum: Unternehmen investieren in neue Märkte oder entwickeln neue Produkte, um den Umsatz zu steigern. Auch Fusionen und Übernahmen (M&A) sind gängige Mittel, um schnell zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen.

Stakeholder-Value-Ansatz

Im Gegensatz dazu steht der Stakeholder Value-Ansatz, der in Europa stärker vertreten ist. Dabei werden nicht nur die Interessen der Aktionäre berücksichtigt, sondern auch die anderen Stakeholder wie Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und der Staat. Die soziale Marktwirtschaft hat diesen Ansatz geprägt, der zunehmend auch Umweltbelange und Nachhaltigkeit einbezieht.

Maßnahmen zur Steigerung des Stakeholder Value

1) Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR): Unternehmen setzen auf nachhaltige Praktiken und soziale Verantwortung, um langfristige Beziehungen zu allen Stakeholdern zu pflegen und ihre Reputation zu verbessern.

2. Mitarbeiterbeteiligung und -entwicklung: Durch Investitionen in Mitarbeiterzufriedenheit und -entwicklung können Unternehmen ihre Produktivität und Innovationskraft steigern. Ein weiteres Instrument ist die Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg.

3. Kundenorientierung und Qualität: Eine starke Kundenorientierung und die Sicherstellung hoher Qualitätsstandards tragen dazu bei, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen und die Markentreue zu erhöhen.

Fazit

Die Wahl zwischen dem Shareholder Value- und dem Stakeholder Value-Ansatz hat einen entscheidenden Einfluss auf die Instrumente und Strategien zur Steigerung des Unternehmenswertes. Während der Shareholder-Value-Ansatz auf kurzfristige Gewinnmaximierung und Aktionärsrenditen ausgerichtet ist, strebt der Stakeholder-Value-Ansatz eine ausgewogenere Berücksichtigung aller Anspruchsgruppen an, was zu einem nachhaltigeren Wachstum führen kann, so Stefan Kühn Ökonom und Finanzexperte.

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Stefan Kühn ist Betriebswirt, Ökonom und Autor; er befasst sich seit einigen Jahren mit den volkswirtschaftlichen Veränderungen und der Interdependenz der Märkte sowie der politischen Einflussnahme in Bezug auf Unternehmen, Gesellschaft und den Geldmarkt. In seinem Buch „Einmal Theorie und Praxis der Finanzmärkte und zurück!“ führen Sie erfahrene Autoren durch das komplexe Geflecht von Fiskal- und Geldpolitik, Aktienmärkten, Klimaneutralität und der aufstrebenden Weltmacht China. Dabei betrachtet er nicht allein rein wissenschaftliche Methoden, sondern bezieht seine Erkenntnisse aus seiner langjährigen Tätigkeit als Unternehmer, ehemaliger Vorstand und Consultant des Managements überwiegend börsennotierter Unternehmen.

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