Lost Places: Doppelparker, die ungeliebten Kinder der Tiefgaragen.

Take anything but pictures, leave nothing but footprints.

BildLeblose, teils leere und rostige Doppelparker mit durchgebogenen Trapezblechen. In den meißten deutschen Städten kennt man sie und hat man sie. Im Süden Deutschlands gibt es mehr, im Norden weniger davon. Gemein ist deren Verwendung in Ballungsgbieten und Städten. Eiserne Gestelle, die hoch und runter verfahren und auf denen oben und unten Autos stehen. Fast 500.000 Stellplätze davon soll es im Großraum München geben, so ein Insider der Branche. Bis zu einer Million in ganz Deutschland.

Tagsüber, nachdem sich die alten Tiefgaragen morgentlich in den Städten entleert haben, fühlt man sich in mancher, solcher mit rostigen Parkgestellen bestückten Tiefgarage an die vergessenen Orte erinnert, die man im Pseudoanglizsmus auch mit „Lost-Places“ umschreibt. Von „verlassenen Orten“ bzw. „Lost Places“ oder „Abandoned Places“ geht indessen eine magische Anziehung aus.

Zu sehen, wie die Zeit über die Technik siegt und langsam zurückerobert, was der Mensch in den 70er, 80er und 90er gebaut und entworfen hat, ist faszinierend. Das zumindest finden Dystopie-Fans und Freizeitabenteurer. Dieses Urban Exploring ist jedoch nicht immer ganz ungefährlich. Abzuraten ist von einem nächtlichen Besuch – Beim nächtlichen Betreten ist es mir ein ums anderem Mal eiskalt den Rücken runter gelaufen. Es eröffnen sich ungeahnte Welten voll faszinierender Geräusche, Schatten und Dunkelfelder und Pfützen. Der exklusive Kreis von Verrückten, denen es vorbehalten ist, diese nachts im Dunkeln zu betreten und das Schaudern in Gänze zu begreifen, sei gesagt: Ihr seid die Auserwählten, macht was draus!

Das unerlaubte Betreten von abgetrennten nicht mehr funktionsfähigen Doppelparkern kann indessen zum Hausfriedensbruch und zur individuellen Gefahrenquelle werden. Es besteht oft Durchbruchgefahr und so manches Geländer hält nicht mehr, was es zumindest vom Namen her versprechen wollte.

Die Eigentümer und Mieter solcher Anlagen sehen das hingegen alles andere als faszinierend. Auf den Eigentümerversammlungen wird heftig diskutiert und gestritten, was denn nun gemeinschaftlich damit passieren soll. Worüber denn gestritten wird? Natürlich um das liebe Geld, das die verotteten Dinger verschlingen. Wer bezahlt und wer nicht, warum und wieviel sind die häufigsten Themen. Das eigentliche Problem: Stichwort Gemeinschaftseigentum. Auch ein Thema für Juristen und Gerichte, darüber lässt sich herrlich und dauerhaft streiten.

Die seelenlosen Doppelparker werden zum Identitätstrauma um das ungewollte Kind mit dem die guten Geschäfte gemacht werden: Sanierung um jeden Preis – ja das lässt die Kasse klingeln. „Da wird das Geld in Goldsäcken aus den Tiefgaragen getragen.“, so ein Experte der Münchner Sanierungsszene, der namentlich nicht genannt werden will. Eine ganze Branche lebt davon und hat sich etabliert, um die notleidenden Patienten am Leben zu erhalten. Sinn oder Unsinn solcher Reparaturen – die Frage stellt man manchmal lieber nicht.

Und wie fühlt sich der Patient Doppelparker, wenn man ihn nur befragen könnte?
Ein Psychologe: Auf den ersten Blick eine starke Persönlichkeit, die aber in Wahrheit nicht besonders viel von sich hält. Die meisten stehen mit Ihren Stützen und hydraulischen Antrieben im Leben und haben geschäftlichen Erfolg, gehen aber mit sich selbst nicht besonders gut um. Einige davon halten sich insgeheim für „nicht attraktiv“ und unzureichend ausgestattet und gewappnet für die Zielgruppe „Architekten und Bauherren, sowie Eigentümer und Mieter“ oder sie sind sogar latent oder ganz offen nicht gut auf die Nutzer, Eigentümer und Mieter zu sprechen: Weil sie nicht ausreichend von ihnen gepflegt werden und oft auch nicht deren Erwartungen und Bedürfnisse erfüllen können: Zu hohe und zu schwere Autos, tiefergelegte Fahrzeuge, mangelnde Kopffreiheit beim Begehen, mangelnde Türfreiheit beim Ein-und Aussteigen, rostige Trapezbleche zum Begehen etc..

Und was sagen die Hersteller zum Verfall der Produkte: „Jede Toilette wird öfters gereingt als ein Doppelparker.“ Urban Explorer hingegen sehen es als ihre heilige Pflicht, nichts zu verändern, sodass man die „Schönheit des Zerfalls“ in aller Ruhe bestaunen kann – ohne Eingriffe des Menschen. Das Credo lautet daher „Take anything but pictures, leave nothing but footprints“.

Roberto K., Kolumnist
www.doublexparker.com
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Herr Thorsten Gmoehling
Kraichgaustraße 59
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